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Probebetrieb im Terminal C – Mein Vormittag als Thomas Tuchel

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Schönefeld, Donnerstagmorgen 08:40 Uhr. Es regnet. Den Weg vom Bahnhof zum Flughafen Schönefeld bin ich schon unzählige Male gegangen seit ich in der Pressestelle der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH arbeite. Heute geht’s aber nicht ins Büro, sondern ins Terminal C: Ich bin heute ein Passagier, der nicht fliegt. Als Teilnehmer beim Probebetrieb des umgebauten Terminal C am Flughafen Schönefeld betrete ich den kleinen, eher unscheinbareren Bau zwischen den größeren Terminals A und D. Das einzig Markante an diesem Gebäude war bis letzte Woche der gelbe Schriftzug „Terminal C“ im 50er-Jahre Design, der am Eingang prangte, im Zuge der kompletten Neugestaltung der Beschilderung aber abgebaut wurde. Jetzt ist das Terminal komplett entkernt und mit drei neuen Sicherheitslinien versehen worden. Das heißt, ab sofort können Passagiere, die nur mit Handgepäck reisen und schon im Besitz ihrer Bordkarte sind, schnell die Sicherheitskontrollen passieren.

 

Vor dem Terminal sammelt sich schon eine Traube von Kolleginnen und Kollegen, die auch am Probebetrieb teilnehmen werden; insgesamt sind wir ca. 60 Personen. Es werden alle betriebsrelevanten Prozesse durchlaufen, um eine erfolgreiche Überprüfung aller Abläufe im Terminal C zu gewährleisten. Wir bekommen fiktive Bordkarten, die wir für den Tag benötigen. Das Organisationsteam hat zwanzig Handgepäckkoffer bereitgestellt. Ich bin für einen Tag Thomas Tuchel, vor mir steht Uwe Seeler und später wartet neben mir Franz Beckenbauer auf Einlass durch die Sicherheitsschleuse.

 

  • © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

  • © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

  • © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

  • © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

  • © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

  • © Günter Wicker / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

 

Das Terminal C wurde Mitte der 80er-Jahre gebaut und diente immer zur Abfertigung von Passagieren. Zuletzt allerdings diente es nur noch für den Airservice Berlin und als Startpunkt für Besuchertouren der FBB. Grund für den Umbau des Terminals sind die rasant wachsenden Passagierzahlen in Schönefeld. Erst im Oktober 2015 hat Ryanair eine Basis in SXF eröffnet und fünf Flugzeuge hier fest stationiert. Die Iren wollen 3,5 Millionen Passagiere pro Jahr in SXF abfertigen. Andere Airlines zieht es wieder nach SXF, wie z.B. Germanwings. Mit dem Einbau von drei neuen Sicherheitslinien wird das Terminal C aus seinem Dornröschenschlaf erweckt.

 

„Haben Sie irgendwelche technischen Geräte in Ihrem Handgepäck?“ fragt mich die freundliche Dame von Securitas. Ich lege meinen Laptop in eine Sicherheitsbox und meinen Rucksack, Jacke und Gürtel in eine andere. Im Anschluß gehe ich durch die Sicherheitskontrolle. Der Alarm bleibt aus und mein Gepäck wird, anders als das meines Vordermannes, nicht genauer durchsucht. Es ist eigentlich alles so, als würde ich, Thomas Tuchel, jetzt zu meinem Gate gehen, um zu meinem, auf der Bordkarte angegebenen, Ziel Stuttgart zu fliegen. Stattdessen gehe ich links an der Kontrolle vorbei und stelle mich erneut in die Schlange, um durch die automatisierte Bordkartenkontrolle zu gehen. Das Spiel beginnt von vorn. Insgesamt werde ich heute nochmal noch viermal die Sicherheitskontrolle passieren.

 

Der Umbau für das Terminal begann im Juni und konnte Anfang November abgeschlossen werden. In den letzten fünf Monaten wurde das Gebäude mit neuem Boden und neuen Wänden ausgestattet und für die neuen Aufgaben fit gemacht, Alle technischen Systeme wie Strom, Wasser, Brandmeldesysteme oder Klimatisierung wurden angepasst.

 

Nach knapp zwei Stunden endet der Probelauf. Meine Zeit als Trainer von Borussia Dortmund ist damit zu Ende.

 


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